D-Rave
Am 26.4.96 war es in Dresden wieder einmal Zeit für eine Techno-Party.
Diese wurde nach der Stadt einfach D-Rave genannt und war die 3. ihrer
Art. Als Location mußte wieder die Messehalle 5 am Straßburger Platz
(früher Fucikplatz) herhalten. Als DJs waren diesmal die Locals DJ
Torsten (hat nichts mit Torsten Adler von AWeX zu tun), DJ Jan Houser
sowie DJ Dick, DJ Ganja, Mishja (von der Mayday) und Marusha
angekündigt. Die Live-Acts waren diesmal das 21st Base Project und die
Stargäste Ravers Nature.
Der Ablauf war wie auch beim D-Rave 2: 20 Uhr gab es Karten und 21 Uhr
war Einlaß. Zunächst wurden einige Raver herb enttäuscht, weil der
Super-Rave-Act, das 21st Base Project feat. MC Major doch nicht kam -
warum auch immer. Den Ersatz bildeten die Jungleism Monkeys mit
Breakbeat.
Als die Leute in den orangen Klamotten in die Halle gelassen wurden,
legten Torsten und Jan Houser los mit altem Techno, dem Rohrkrepierer
(Firestarter) von Prodigy und zuviel House. Also Zeit, um erst einmal
einen Kaffee zu trinken und in den neuesten Zeitschriften zu
schmökern. Danach folgten DJ Dick, DJ Mishja und die Jungleism
Monkeys. Sie konnten die Massen wirklich nicht begeistern, weil sie
keine vernünftige Bpm-Zahl zustande brachten. Es war eben wieder
dieses leidige Problem der Einfallslosigkeit bei Underground - Techno.
Auch wenn ich jetzt schon wieder Tausende "Unkommerziell" schreien
höre: Ein Blick sagt mehr als tausend Worte. Denn bei dieser Party
kamen nur etwa 800Leute. Dagegen waren es im Januar bei eisiger Kälte,
als AWeX und RMB auftraten, ca. 2000 Fans. Die meisten saßen außerhalb
der Halle und süffelten Kaffee. Sie hatten gelangweilte Gesichter und
man sah immer wieder die sehnsüchtigen Blicke zur Uhr: Wann kommen
denn nun endlich die 3 Jungs von "La Monza" ???
Nachts um 2 Uhr sollte es soweit sein. Zuvor stellte sich eine
rothaarige Tussi hinter dem Turntable, die Marusha hieß, und
irgendwelche Stücke aus dem finstersten Underground runterleierte
(sorry, Fans, schickt mir bitte keine Morddrohungen). Ich konnte es
einfach nicht glauben: Die sollte das schöne Mädchen mit den
hüftlangen schwarzen Locken sein, welches früher die Raver mit
"Somewhere over the Rainbow" und "It takes me away" verzauberte ?? Für
sie gab es kurz vor 2 Uhr einen kleinen Höflichkeitsjubel, der in
gewaltigen Jubel für den heiß ersehnten Act RAVERS NATURE überging.
Die 3 Jungs legten auch gleich los mit "Somebody Scream". Natürlich
fehlten auch "Bring me Noise" und "Stop Scratching" nicht. Ihre Fans
mußten kräftig schwitzen. Die Raver sprangen auf der Stelle im
180BPM-Takt und schrien kräftig mit. Dafür wurden sie mit heißem
Techno und ordentlichen Beats verwöhnt. Es war eine gewaltige Show!
Autogramme gab es auch.
Danach leerte sich der Saal. DJ Ganja legte auf , und später sollte
noch Hardsequenzer kommen. Ich ging dann auch mit einigen Ravern
Richtung Bahnhof, um den Zug nach Hause zu kriegen. Die Leute waren
sichtlich erschöpft, aber trotzdem glücklich über das Erlebnis mit
Ravers Nature, vielleicht auch etwas sauer, über das lahme Genudel der
Vorgänger.
Negatives: 40DM Eintritt an der Abendkasse waren ganz schön happig!
Damit bestrafte man alle auswärtigen Raver, die nicht extra nach
Dresden fahren konnten, um sich Karten für 30 DM im Vorverkauf zu
besorgen. Die Getränke waren zu teuer! Bezahlbar war nur der Kaffee
(1,50 DM). Sonst gab es unter 4DM gar nichts. Die Musik war zu lahm!
Sachsen will schnelle Beats und kein langweiliges House. Liebe
Veranstalter, nehmt Euch die Charts als Vorbild, und nicht die Mayday!
Besonderer Dank: an die Leute, die den Getränkeautomat auf dem Bahnhof
aufstellten. Der Kaffeegeschmack im Mund war sehr lästig.
Hoffen wir, daß der nächste D-Rave besser wird !
(ub)
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